Rezensionen aus erster Hand!
Lassen Sie sich inspirieren!
Haben Sie noch keine Idee, welches Buch Sie als nächstes lesen möchten? Die Vielzahl an Neuerscheinungen macht die Entscheidung auch nicht viel leichter. Viele unserer Leser fragen uns immer wieder, ob wir nicht Bücher empfehlen können.
Diese Fragen haben uns dazu inspiriert die Rubrik BUCHTIPPS ins Leben zu rufen. In unserem Team haben wir Leser jeglicher Couleur. Einmal pro Monat empfehlen wir Ihnen Bücher aus unterschiedlichen Genres, sodass all unsere Leser einen „heißen Tipp“ von uns bekommen.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Mai-Tipp 2023
Sturmrot (Krimi)
Olof Hagström fährt an der malerischen Nordküste Schwedens entlang, als er einem Impuls folgt und in die Kleinstadt abbiegt, in der er aufgewachsen ist. Und in der er seit über zwanzig Jahren nicht mehr war. Vor dem Haus seiner Kindheit überfällt ihn Unruhe. Er findet den Schlüssel, der noch immer unter dem vertrauten Stein liegt. Im Haus erwarten ihn ein panischer Hund, schrecklicher Gestank und Wasser, das sich auf dem Boden sammelt. Im Badezimmer findet er seinen Vater, den er seit fast zwei Jahrzehnten nicht gesprochen hat. Tot. Erstochen mit einem Jagdmesser…
Inspiriert von realen historischen Fällen, die das Vergewaltigungsgesetz und den Umgang der Polizei mit verdächtigen Kindern veränderten, ist «Sturmrot» ein unerbittlich spannender und großartig geschriebener Kriminalroman über Schuld und Erinnerung.
Der erste Fall einer neuen Krimireihe um Polizistin Eira Sjödin – für die Fans von Ragnar Jónasson, Johanna Mo und Åsa Larsson.
April-Tipp 2023
Frankie (Roman)
Darum geht es: Richard Gold hat alles vorbereitet. Heute ist der Tag, an dem er sich das Leben nehmen wird. Der Strick liegt schon um seinen Hals, als sich ein dürrer Kater vor das Fenster setzt, interessiert glotzt – und Gold komplett aus dem Konzept bringt. Als dann der Kater auch noch bei Gold einzieht, weil der einen großen Fernseher hat, ein „extremst“ weiches Bett und pünktlich Essen serviert, beginnt die skurrile Freundschaft zwischen zwei Außenseitern, von denen zumindest einer ganz fest an ein Happy End im Leben glaubt. Ein Mann, der sterben will. Ein Kater, der ein Zuhause sucht…
Eine berührende und zugleich urkomische Geschichte über eine außergewöhnliche Freundschaft und den Weg zurück ins Leben. Die Geschichte von Richard Gold und Frankie ist unfassbar schön und traurig zu gleich. Ich habe es geliebt und habe am Ende einige Tränen vergossen. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das Schnurren einer Katze heilende Wirkung hat – auch an dunkeln Tagen. Ich möchte euch unbedingt dieses Buch ans Herz legen! Bitte lest es!
März-Tipp 2023
Pfeffer & Minze – Zusammen ist das Chaos perfekt (Kinderbuch ab 10 Jahren, Band 2)
Juna Pfeff und Millie Minze halten zusammen wie Pech und Schwefel. Und das ist auch bitter nötig, denn Gefahr zieht auf: Mathelehrer Flöter hat sich in Millies Mama verliebt, davon sind die beiden Mädchen überzeugt. Warum sonst sollte er Frau Minze zum Essen einladen und ihr Blumen schenken? Und warum sonst bietet er an, Millie gratis Nachhilfe geben?! Ein Mathelehrer als Stiefvater, geht’s noch schlimmer?!?
Dieses Unheil muss dringend verhindert werden, das sehen sogar Tim und Jussuf ein. Gemeinsam mit den Jungs aus ihrer Klasse überlegen sich die beiden Freundinnen einen wasserdichten Plan, wie sie die drohende Katastrophe verhindern können. Wenn das mal gut geht …
Schule, Chaos und ein durchgeknallter Mathelehrer – diese beiden Freundinnen werden mit allem fertig! Ein fröhliches Kinderbuch über Freundschaft, Familie und die Kunst, aus allem das Beste zu machen.
Februar-Tipp 2023
Eine Frage der Chemie (Roman)
Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände …
Januar-Tipp 2023
Das Unrecht (Roman)
Jedes Jahr, wenn der Herbst naht, wird Annett von einer inneren Unruhe erfasst. Dann macht sich die Narbe an ihrem Arm bemerkbar, dann werden die Erinnerungen an den Sommer 1988 und an die Clique von damals wach. Fünf Freunde, die sich blind vertrauten, bis einer von ihnen zum Verräter wurde.
Jetzt, Jahrzehnte später, begreift Annett, dass sie ihren inneren Frieden erst finden wird, wenn sie sich der Vergangenheit stellt. Kurz entschlossen fährt sie nach Wismar. Zurück an die Ostsee, in ihre alte Heimat. Doch je mehr sie dort über die Ereignisse jenes Sommers herausfindet, umso deutlicher wird: Sie hätte die Vergangenheit besser ruhen lassen, denn der Verrat von damals reißt ihr Leben erneut in einen Abgrund …
Dezember-Tipp 2022
Knalltütenwunder – Was nicht ist, kann ja noch peinlich werden (ab 10 Jahren)
Marlas Familie ist super – im Blamieren! Wo die Kampmanns auftauchen, wird es peinlich. Besonders für Marla! Ihre Mutter macht Stepptanz in der Eisdiele, der Vater kleidet sich wie ein englischer Lord, die kleine Schwester Julia hält ihre Kuscheltiere für Geheimagenten und die große Schwester Valerie ist mit ihren TikTok-Clips sowieso zum Fremdschämen. Besonders, seit sie sich wegen des neuen Nachbarsjungen Fritz in Marlas geliebten Wissenschaftsclub gedrängt hat. Und nicht mal auf ihre beste Freundin ist noch Verlass! Henrike will plötzlich eine Rockband gründen. Doch Marla ist fest entschlossen, sich nicht ebenfalls verrückt machen zu lassen. Im Gegenteil! Sie hat einen Plan: Sie muss ihre Familie zu unpeinlichen Leuten erziehen! Aber wie bringt man seinen Eltern Vernunft bei?
November-Tipp 2022
Tochter der Tiefe (Jugend)
Die Nautilus lebt: Als aus heiterem Himmel die Meeres-Akademie hinter Ana in die Luft fliegt, kann sie es nicht fassen. Welcher unbekannte Feind hat es da auf sie abgesehen? Ana und ihre Freunde fliehen aufs Meer, doch auch hier sind sie nicht sicher. Ein Geheimnis nach dem anderen kommt ans Licht: Ana ist die letzte Erbin von Kapitän Nemo und deshalb die Einzige, die das legendäre U-Boot Nautilus wieder flott machen kann. Als sie das Boot finden, stellt sich heraus, dass Ana über Musik sogar mit der Nautilus kommunizieren kann, denn diese ist von künstlicher Intelligenz beseelt. Aber ihr Gegner hat sie schon aufgespürt …
Rick Riordans Bücher (u.a. Percy Jackson) haben das gewisse Etwas. Ich bin schon lange ein großer Fan seiner Werke und auch „Tochter der Tiefe“ trumpft wieder mit einem jugendlichen Abenteuer, gepaart mit ein wenig Mythologie und unverwechselbaren Humor. „Tochter der Tiefe“ ist für etwas jüngere Leser:innen ab einem Alter von 12 Jahren geeignet, nach oben hin gibt es aber keine Grenzen, denn auch für mich als Erwachsene war das Buch ein aufregendes Erlebnis. Rick Riordan hat seiner Liebe für Jules Verne Tribut gezollt, und ein Abenteuer rund um die Nachfahren des legendären Kapitän Nemos geschrieben. Wer den Klassiker „20.000 Meilen unter dem Meer“ nicht kennt, keine Angst, denn die Legende von Kapitän Nemo und seiner Nautilus wird bereits auf den ersten Seiten anschaulich erklärt. Jules Verne ist ein Gott unter den Autoren und Rick Riordan hat ein abenteuerliches Buch geschrieben, das bei jungen Leser:innen die Neugierde auf den Klassiker aus dem 19. Jahrhundert weckt.
Oktober-Tipp 2022
Stay away from Gretchen (Roman)
Eine große Liebe in dunklen Zeiten: Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.
Selten hat mich ein Buch so mitgerissen. Die Autorin Susanne Abel, die mir bis dahin völlig unbekannt war, hat gleich zwei Themen aufgegriffen, die in unserer Gesellschaft leider oft totgeschwiegen werden. In zwei Zeit-Ebenen, einmal 1939 bis weit in die Nachkriegsjahre und 2015, beschreibt Susanne Abel die mitreißende Geschichte von Gretas Leben. Ihren Schmerz, den sie so manches Mal erleben musste, ist fast mit Händen zu greifen und rührt zu Tränen. Aber auch das Verdrängen von Tom, angesichts der Krankheit seiner Mutter, ist gut beschrieben und durchaus realistisch.
September-Tipp 2022
Der Markisenmann (Vater-Tochter-Geschichte)
Mai-Tipp 2022
Die Tipps unserer LeserInnen
In der letzten Woche haben wir den Welttag des Buches mit Euch, unseren treuen Lesern und Leserinnen, gefeiert. Dabei gab es unsere Tauschaktion: Alle, die wollten, durften Ihr Lieblingsbuch gegen eine kleine Aufmerksamkeit tauschen. Diese Buchtipps sind unsere Vorschläge für den Mai. Mit dabei sind:
„Ein neues Blau“, Tom Saller / „I´m a nurse“, Franziska Böhler / „Verblendung“, Stieg Larsson / „Elbleuchten“, Miriam Georg / „Ein ganzes halbes Jahr“, Jojo Moyes / „Eine Familie in Deutschland“, Peter Prange / „Schloss aus Glas“, Jeannette Walls / „Der Gesang der Flusskrebse“, Delia Owens / „Ohne ein einziges Wort“, Rosie Walsh, u.v.m.
FAZIT: Wir haben uns über den zahlreichen Besuch und der positiven Resonanz zu unserer Aktionswoche sehr gefreut. Das machen wir bestimmt bald wieder!
April-Tipp 2022
Die Früchte, die man erntet (Krimi)
Drei Morde innerhalb weniger Tage hält die schwedische Kleinstadt Karlshamm in Atem. Vanja Lithner und ihre Kollegen von der Reichsmordkommission stehen unter Druck, den Heckenschützen zu stoppen, bevor weitere Menschen ums Leben kommen. Aber es gibt weder Zeugen noch Verbindungen zwischen den Opfern. Kriminalpsychologe Sebastian Bergman, Vanjas Vater, hat das Team verlassen und arbeitet nun als Therapeut und Psychologe. Vanja bittet ihn um Rat, doch als ein Australier ihn aufsucht, um seine Erlebnisse während des Tsunamis 2004 zu verarbeiten, wird seine Welt auf den Kopf gestellt, schließlich hat er dort selber Frau und Tochter verloren. Billy, Sebastians ehemaliger Kollege und Vanjas bester Freund, hat ein massives Problem: Seit er im Dienst zwei Menschen erschossen hat, findet er Gefallen am Töten. Nun wird er Vater und schwört, nie wieder zu morden. Aber die Umstände wollen nicht zulassen, dass die Vergangenheit in Vergessenheit gerät. Wie weit wird Billy gehen?
FAZIT: In diesem Krimi von Hjorth und Rosenfeldt werden mehrere Geschichten zu einer spannenden Story verknüpft. Dies ist Teil 7 der Sebastian Bergman Reihe, gut drei Jahre sind vergangen nach Band 6 sowohl für Leser als auch für die Protagonisten. Eine klare Leseempfehlung!
März-Tipp 2022
Immer ist ein verdammt langes Wort (Liebe, Jugendbuch)
Februar-Tipp 2022
Das letzte Bild (Roman)
Als die Schriftstellerin Eva zufällig auf ein Phantombild in einer Zeitung stößt, gerät ihr Leben plötzlich aus den Fugen. Es ist das Bild einer Frau, die im November 1970 im norwegischen Bergen gewaltsam zu Tode gekommen ist und deren Identität nie aufgedeckt wurde. Doch warum sieht diese Frau ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich?
Als Eva die Mutter mit ihrer Entdeckung konfrontiert, weiß sie sofort, dass sie auf ein dunkles Familiengeheimnis gestoßen ist, dem sie auf den Grund gehen muss. Eine Reise nach Norwegen führt Eva Schritt für Schritt in die Vergangenheit einer Fremden voller Rätsel …
Fazit: Beruhend auf einer wahren Begebenheit gelingt es der Autorin, einen spannenden Kriminalfall mit einer tiefgründigen Geschichte über Herkunft und Identität zu verflechten. Sehr zu empfehlen.
Januar-Tipp 2022
Der große Sommer (Roman)
„Der große Sommer“ spielt in den 1980er Jahren, als es noch keine Handys gab und im Hintergrund der Geschichte gegen Atomkraft und Pershing 2 demonstriert wird. Kurz vor den Sommerferien erfährt Frieder, dass er in Mathe und Latein in die Nachprüfung muss und für ihn der der Familienurlaub ausfällt. Stattdessen soll er sechs Wochen zu seinen Großeltern und lernen. Vor seinem Großvater hat er Angst und das nicht ohne Grund: Frieders Großvater ist eine respekteinflößende Erscheinung. Der Herr Professor ist ein angesehener Bakteriologe mit eigenem Labor, jeden Morgen badet er eiskalt, die Enkel mussten ihn siezen bis sie zehn waren. Ein penibler Mann, streng gegen sich und andere.
Keine guten Aussichten also für den 16-jährigen, wäre da nicht seine wunderbare Großmutter Nana und dieses Mädchen im flaschengrünen Badeanzug, das Frieder gleich zu Beginn des Romans im Schwimmbad trifft und unbedingt wiedersehen will…
Fazit: Ein berührender Roman über das Erwachsenwerden, der mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.
Dezember-Tipp 2021
Drei Frauen, vier Leben (Roman)
„Drei Frauen , vier Leben“ ist die Fortsetzung des Spiegelbestsellers „Drei Frauen am See“. Jedes Buch kann jedoch unabhängig voneinander gelesen werden. Aber wir können nur empfehlen, mit Band 1 zu beginnen.
Aber nun zur Geschichte: Ein Jahr ist nun seit Maries viel zu frühem Tod, der Alex, Jule und Friederike nach einem jahrelangen Zerwürfnis wieder zusammengeführt hat. Seither ist wirklich vieles geschehen. Plötzlich überrascht Pia alle mit einer Nachricht, die das Leben der Freundinnen verändert. Ihre Freundschaft erweist sich jedoch als großes Geschenk. Und auch Hanna, Maries Lebensgefährtin, fühlt sich im Kreise von Alex, Jule und Friederike wohl und findet hier Halt und eine Heimat.
Ein gigantischer Roman, der Schreibstil der Autorin ist einfach großartig. Die Freundschaft von Alex, Jule und Friederike ist einfach einmalig. Ein Buch, das unter die Haut geht und ein tolles Lesevergnügen ist. Echt lesenswert!
November-Tipp 2021
Alea Aquarius – Vorstellung der Reihe – In Kürze verfügbar: BAND 7 (Fantasy, Jugend)
Die Buchreihe „Alea Aquarius“ wird von Tanya Stewner seit 2015 verfasst und gehört zu den erfolgreichsten deutschen Jugendbuchreihen der letzten Jahre. Sie handelt vom Mädchen Alea , die ohne ihr Wissen einer der letzten überlebenden Meermenschen ist und zusammen mit ihren Freunden, der Alpha Cru , um die Welt segelt und die Meere vor den Machenschaften des Doktor Orion retten möchte.
Alea fühlt den Sog des Meeres, seit sie denken kann – und doch darf sie aufgrund einer seltenen Krankheit dem Wasser niemals zu nahe kommen. Trotzdem oder gerade deshalb segelt sie zusammen mit den Freunden Ben, seinem Bruder Sammy und Tess über das Meer. Doch bei einem Sturm wird sie über Bord geschleudert. Und danach ist nichts mehr, wie es war…
Die Meermädchen-Saga ist eine fantastische Geschichte. Spannend geschrieben und mit vielen Informationen, wie wir unsere Umwelt besser schützen können. Ich habe einmal in einer Rezension gelesen, dass die Reihe „Alea Aquarius“ spannender wäre als Harry Potter. Aus meiner Sicht kommt sie sehr nah daran heran. Tanya Stewer gelingt es immer wieder mit unerwarteten Wendungen die Geschichte fast durchgehend spannend zu halten. Dabei ist die Geschichte in kurzen, leichten Sätzen geschrieben und fließt nur so dahin. Ihre Cliffhanger am Ende eines jeden Buches sind wie eine Sucht und ich freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ein neuer Band erscheint, wie zuletzt am 29.11.2021 der 7. Band „Im Bannkreis des Schwurs“. Band 7 ist bald in der Bücherei ausleihbar. Ein Buch für Kinder ab 8 Jahren, welches ich aber auch jedem Erwachsenen, der Fantasy liebt, empfehlen kann.
Oktober-Tipp 2021
Margherita (Biografie)
1920: Die 25-jährige Margherita, die in ihrem Heimatstädtchen Treviso Zeitungen austrägt, verliebt sich in einen venezianischen Adeligen Antonio Revedin. Sie führt ein glamouröses Leben und erfindet das älteste Filmfestival. Es klingt wie ein Märchen, ist aber zu keiner Zeit kitschig.
Jana Revedin erzählt die Geschichte der Großmutter ihres Mannes.
Als First Lady Venedigs schart Margherita die größten Künstler, Couturiers, Dichter und Denker der Pariser und New Yorker Avantgarde um sich. Die Renaissance Venedigs wird Mitte der 1930er-Jahre von der Realität des faschistischen Italiens eingeholt. Die Autorin des Romans ist Architekturhistorikerin, sie gibt einen Einblick in die italienische und europäische Kulturgeschichte. Wer Venedig und seine Architektur liebt, wird diesen Roman gerne lesen.
September-Tipp 2021
Frauen, Fische, Fjorde (Biografie, Reiseliteratur)
1949. Auf Islands Bauernhöfen herrscht akuter Frauenmangel, während in Deutschland auf einen Mann fünf Frauen kommen. Hunderte deutscher Frauen entschließen sich, nach Island zu emigrieren, gezeichnet von Krieg, Flucht und mangelnden Zukunftsperspektiven. Sie wissen noch nicht einmal genau, wo dieses Land liegt.Anne Siegel beschreibt die Lebenswege dieser mutigen Auswanderinnen anhand ausgewählter Beispiele. Sie lässt die heute betagten Frauen selbst zu Wort kommen. Die Frauen wurden überwältigt von der Gastfreundschaft der Isländer und der wilden Natur. Sie fanden als Landarbeiterinnen unter schwierigen Bedingungen ein neues Zuhause, gründeten Familie und blieben für immer.
Dieser Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte, der von Anne Siegel im Buch „Frauen, Fische, Fjorde“ beschrieben worden ist, war mir bisher nicht bekannt. Ich habe es mit großem Interesse gelesen: Ein Stück Zeitgeschichte und gleichzeitig eine wunderschöne Beschreibung der Landschaft Islands.
August-Tipp 2021
Der geheime Name (Fantastisches)
Rumpelstilzchen wollte das Kind der Königin. Er bekam es nicht. Jahrhunderte später schließt ein anderes Wesen seiner Art einen neuen Pakt – und wird ebenfalls betrogen. Seitdem sucht es unablässig nach dem Kind … Seit sie denken kann, ist Fina mit ihrer Mutter auf der Flucht. Doch jetzt, mit 19, will sie endlich ein richtiges Zuhause finden und zieht zu ihrer Großmutter, die am Rand eines düsteren Moores lebt. Das Moor fasziniert Fina vom ersten Moment an – genau wie der geheimnisvolle Junge, der dort lebt. Weder Fina noch der Junge ahnen, dass sie beide nur Figuren in einem Spiel sind, das dem betrogenen Wesen endlich seinen Lohn bringen soll …
Was wäre, wenn ein Wesen wie Rumpelstilzchen heute noch existierte? Was wäre, wenn es auch betrogen wurde und nun Rache-Pläne schmiedet? Was wäre, wenn es sich durch nichts aufhalten lässt, um am Ende doch das zu bekommen, das ihm versprochen wurde?
Schon im Prolog von „Der geheime Name“ schafft es die Autorin, den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen und die Handlung bleibt über alle 521 Seiten nahezu konstant spannend. „Spannend wie ein Thriller, phantastisch wie ein Märchen“, so heißt es auf dem Cover und nach der Lektüre kann ich diese Umschreibung nur bestätigen. Atmosphärisch dicht wird in diesem Roman eine Märchenwelt in unserer modernen Zeit geschaffen, während die Charaktere mit ihrer Vielschichtigkeit und Entwicklung überzeugen. Schließlich ist es außerdem der angenehme und passend märchenhafte Schreibstil, der dazu beiträgt, dass man als Leser nicht umhin kann, bis zum Schluss mit Fina und Mora mitzufiebern. Ein wirklich wundervolles Buch, das aus der klassischen Rumpelstilzchen-Idee ein tolles Märchen für Erwachsene in der heutigen Zeit spinnt – traumhaft schön und absolut empfehlenswert!
Juli-Tipp 2021
Der Tausch (Thriller)
Claire Cooks Leben und Ehe sind die reinste Hölle. Ihr Ehemann, ein bekannter und einflussreicher Politiker, erniedrigt und schlägt sie regelmäßig. Ein wasserdichter Plan soll ihr zur Flucht verhelfen. Doch durch einen dummen Zufall wird dieser sabotiert und es kann sich nur noch um Stunden handeln, bis alles ans Licht kommt. Eva James ist unverheiratet, doch auch sie ist auf der Flucht – vor ihrem Leben und ihrem illegalen Broterwerb. Als die beiden Frauen am New Yorker Flughafen aufeinandertreffen, scheint es eine perfekte Lösung zu geben: Sie tauschen einfach ihre Tickets …
Ein sehr schöner, gut strukturierter Thriller, der diese Zuordnung auch verdient. Lässt sich sehr gut lesen, Zeitebenen sind klar und gut eingesetzt. Auch die Handlung ist sehr viel glaubwürdiger als sonst in diesem Genre üblich. Uneingeschränkt empfehlenswert.
Juni-Tipp 2021
Kingsbridge (Historisches – Vorgeschichte zu „Die Säulen der Erde“)
England im Jahr 997. Im Morgengrauen wartet der junge Bootsbauer Edgar auf seine Geliebte. Deshalb ist er der Erste, der die Gefahr am Horizont entdeckt: Drachenboote. Jeder weiß: Die Wikinger bringen Tod und Verderben über Land und Leute. Edgar versucht alles, um die Bürger von Combe zu warnen. Doch er kommt zu spät. Die Stadt wird beinahe völlig zerstört. Viele Menschen sterben, auch Edgars Familie bleibt nicht verschont. Die Werft der Bootsbauer brennt nieder. Edgar bleibt nur ein Ausweg: ein verlassener Bauernhof in einem Weiler fern der Küste. Während Edgar ums Überleben kämpft, streiten andere um Reichtum und Macht in England. Unter ihnen: der gleichermaßen ehrgeizige wie skrupellose Bischof Wynstan, der idealistische Mönch Aldred und Ragna, die Tochter eines normannischen Grafen …
Edgar, Ragna, Wynstan, Aldred – ihre Schicksale sind untrennbar miteinander und mit ihrer Zeit verbunden. Ihr Land, das England der Angelsachsen, ist eine Gesellschaft voller Gewalt. Eine Gesellschaft, in der selbst der König es schwer hat, Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen. Gemeinsam mit den Protagonisten erleben wir den Übergang von dunklen Zeiten ins englische Mittelalter – und den Aufstieg eines unbedeutenden Weilers zum Ort Kingsbridge, den Follet-Leser aus „Die Säulen der Erde“ kennen.
Mai-Tipp 2021
Über Menschen (Schöne Literatur)
Dora ist mit ihrer kleinen Hündin aufs Land gezogen. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel, mehr Freiheit, Raum zum Atmen. Aber ganz so idyllisch wie gedacht ist Bracken, das kleine Dorf im brandenburgischen Nirgendwo, nicht. In Doras Haus gibt es noch keine Möbel, der Garten gleicht einer Wildnis, und die Busverbindung in die Kreisstadt ist ein Witz. Vor allem aber verbirgt sich hinter der hohen Gartenmauer ein Nachbar, der mit kahlrasiertem Kopf und rechten Sprüchen sämtlichen Vorurteilen zu entsprechen scheint. Geflohen vor dem Lockdown in der Großstadt muss Dora sich fragen, was sie in dieser anarchischen Leere sucht: Abstand von Robert, ihrem Freund, der ihr in seinem verbissenen Klimaaktivismus immer fremder wird? Zuflucht wegen der inneren Unruhe, die sie nachts nicht mehr schlafen lässt? Antwort auf die Frage, wann die Welt eigentlich so durcheinandergeraten ist? Während Dora noch versucht, die eigenen Gedanken und Dämonen in Schach zu halten, geschehen in ihrer unmit
telbaren Nähe Dinge, mit denen sie nicht rechnen konnte. Ihr zeigen sich Menschen, die in kein Raster passen, ihre Vorstellungen und ihr bisheriges Leben aufs Massivste herausfordern und sie etwas erfahren lassen, von dem sie niemals gedacht hätte, dass sie es sucht.
Juli Zehs neuer Roman erzählt von unserer unmittelbaren Gegenwart, von unseren Befangenheiten, Schwächen und Ängsten, und er erzählt von unseren Stärken, die zum Vorschein kommen, wenn wir uns trauen, Menschen zu sein.
April-Tipp 2021
Leichenblume (Krimi)
Ein Thriller-Debüt aus Dänemark, in dem nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Der Schreibstil von Anne Mette Hancock ist einfach gehalten, schnell und unkompliziert zu lesen. Ich habe mich ganz gut unterhalten gefühlt. Mein Fazit: Ein erster Band, der Lust auf mehr macht. Ich freue mich auf den nächsten Fall für Heloise und Erik, denn die Leseprobe am Ende dieses Buches macht neugierig.
März-Tipp 2021
Das Erbe (Roman)
Februar-Tipp 2021
Ein Traum vom Glück – Ruhrpottsaga Band 1 – (Roman)
Januar-Tipp 2021
Meine Schwester, die Serienmörderin (Krimi)
Dezember-Tipp 2020
Vertrauen und Verrat (Jugendliteratur/Fantasy)
November-Tipp 2020
Im Zeichen des Löwen (Historischer Roman)
Oktober-Tipp 2020
Luzies Erbe (Roman)
September-Tipp 2020
1965 (Krimi)
„ Für den jungen Kommissar Thomas Engel ist die Stadt am Rhein der verheißungsvolle Beginn eines neues Lebens. Als er zum ersten Mal ein Konzert der Rolling Stones sieht, gibt es für ihn kein Weg zurück, die Provinz liegt weit hinter ihm. Er stürzt sich in das Leben und in seine Arbeit, die ihm gleicheinen spannenden Fall beschert. Ein junges Mädchen wird in der Ruine Kaiserswerth tot aufgefunden. Engel versteht nicht, dass seine Kollegen nicht gleich die Spur verfolgen, die geradewegs in die dunklen 1930er Jahre führt. Versucht man etwas vor ihm zu verheimlichen, und warum will niemand sehen, was so offensichtlich auf der Hand liegt?“ (Klappentext)
Das Buch „1965“ von Thomas Christos bietet neben einer spannenden Geschichte auch einen guten Einblick in die sich wandelnde Gesellschaft der BRD in den 60er Jahren. Festgemacht werden die gesellschaftlichen Umwälzungen an der Person des jungen Kriminalbeamten Thomas Engel, der sich mehr und mehr vom Einfluss seines Vaters und seines beruflichen Mentors emanzipiert. Heute vergessen ist, dass auch 20 Jahre nach dem Krieg, ehemalige Nazis in einflussreichen Positionen saßen und in vielen Dingen das Denken und Fühlen der jungen Bundesrepublik bestimmten. Deutlich wird in der Geschichte auch, welchen wichtigen Einfluss Musik, in diesem Fall speziell die der Rolling Stones, im Abnabelungsprozess der Jugend von ihrem Elternhaus und den verkrusteten Strukturen in dieser Zeit spielte. Rückblenden ins 1000jährige Reich zeigen, wie das Regime es schaffte, auch aus Menschen, die eigentlich nichts Böses wollten und nur ihre Pflicht taten, Kriegsverbrecher werden konnten, dies nach dem Krieg erfolgreich verdrängten und als geachtete Bürger galten.
August-Tipp 2020
LAUFEN (Roman)
Der Roman „Laufen“ von Isabel Bogdan ist 2019 bei Kiepenheuer&Witsch erschienen. Isabel Bogdan ist 1968 in Köln geboren, ihr erster Roman „Der Pfau“ wurde zum Bestseller.
Inhalt: Nach dem Suizid ihres Lebenspartners kämpft sich die Orchestermusikerin durch „Laufen“ in ihr Leben zurück. Man erfährt erst nach und nach durch ihren Monolog, wie ihr Lebenspartner umgekommen ist. Ihre Freunde und ihre Musik trösten sie, und langsam löst sich ihre Verzweiflung. „Ich laufe mir die Grübelei weg, ich kann an nichts anderes denken als an meinen Körper… als wüsste ich nicht, was am meisten weh tut, aber beim Laufen tut endlich der Körper weh.“(Klappentext)
Der Roman war für mich sehr berührend, aber gleichzeitig humorvoll. Die Autorin zeigt einen Weg auf, wie es gelingt, aus einer schweren Lebenssituation herauszukommen.
Juli-Tipp 2020
DER APFELBAUM (Roman)
Für den Roman seiner Familie hat der Schauspieler Christian Berkel seinen Wurzeln nachgespürt. Er hat Archive besucht, Briefwechsel gelesen und Reisen unternommen. Entstanden ist ein großer Familienroman vor dem Hintergrund eines ganzen Jahrhunderts deutscher Geschichte, die Erzählung einer ungewöhnlichen Liebe.
Berlin 1932: Sala und Otto sind dreizehn und siebzehn Jahre alt, als sie sich ineinander verlieben. Er stammt aus der Arbeiterklasse, sie aus einer intellektuellen jüdischen Familie. 1938 muss Sala ihre deutsche Heimat verlassen, kommt bei ihrer jüdischen Tante in Paris unter, bis die Deutschen in Frankreich einmarschieren. Während Otto als Sanitätsarzt mit der Wehrmacht in den Krieg zieht, wird Sala bei einem Fluchtversuch verraten und in einem Lager in den Pyrenäen interniert. Dort stirbt man schnell an Hunger oder Seuchen, wer bis 1943 überlebt, wird nach Auschwitz deportiert. Sala hat Glück, sie wird in einen Zug nach Leipzig gesetzt und taucht unter.
Juni-Tipp 2020
IZARA – DAS EWIGE FEUER (Fantasy)
Neugierig geworden durch die vielen begeisterten Bewertungen auf Amazon, habe ich mir diesen Fantasy-Schmöker für Jugendliche (544 Seiten) mit nach Hause genommen. Das Buch handelt von Ari, die sich für ein ganz normales Scheidungskind hält. Sie lebt bei ihrer Mutter, verabscheut ihren reichen Vater und jobbt neben der Schule, um sich ein Auto leisten zu können. Gleich zu Beginn erlebt man den Schulalltag von Ari (ihre ruhige, sarkastische Art macht sie gleich sympathisch) und ihrer besten Freundin Lizzy, eher chaotisch, schwungvoll und enthusiastisch.
Doch all ihre durchschnittlichen Sorgen rücken schlagartig in den Hintergrund, als übernatürliche Wesen versuchen, Ari zu töten. Eines von ihnen ist Lucian, für den Ari als Tochter seines Erzfeindes ganz weit oben auf der Abschussliste steht. Als er jedoch erkennt, wie sehr er sich getäuscht hat, wird Ari nach einer actionreichen Flucht in ein Geheimnis eingeweiht, das ihr gesamtes Leben auf den Kopf stellt. Von nun an begeben sich die beiden auf eine gefährliche Suche nach Antworten, denn vor ihnen tut sich ein Abgrund aus Intrigen, Verrat und den Machtspielen einer verborgenen Gesellschaft auf, in der Ari ihren Platz finden und vor allem überleben muss.
Auch für mich als erwachsener Leser ist die Geschichte packende Fantasy vom Feinsten: eine normale Welt, aufgepeppt durch Fantasyelemente, Magie, Portalreisen, andere Dimensionen – und einer verblüffenden Erklärung zu Hexen und Vampiren. Und natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz!
Was manche bemängeln, sind Einstiegsschwierigkeiten in die komplexe Parallelwelt. Wenn man dann allerdings einfach weiterliest, klären sich diese Fragen von selbst.
Das Buch ist gut geschrieben, die Idee vielschichtig, der Spannungsbogen konstant hoch. Man wird direkt ins Geschehen gezogen und kann das Buch zeitweise kaum aus der Hand legen. Und obwohl im Mai 2020 Band 4 erscheint, ist die Geschichte mit Band 1 in sich abgeschlossen und hat ein Happy End.
Ein super Buch für alle, die spannende Romantasy* mögen!
* Das Genre Romantasy kannte ich bislang auch nicht. Es bedeutet eine Mischung aus romantischer Liebesgeschichte und Fantasy. Ein Begriff, der diese Geschichte sehr gut beschreibt!